Mit Hund in München ist man für eine Großstadt recht verwöhnt, denn die Isarmetropole hat für Hund&Mensch einige Grünflächen zu bieten. Angefangen beim Englischen Garten über die zahlreichen kleineren Parks bis hin zur Strecke, die sich die ganze Isar entlangzieht, gibt es viele Möglichkeiten, den Hund zu lüften.
Wenn es aber doch mal etwas mehr sein soll als nur Gassi im Park oder an der Isar, dann kommt ein kleiner Ausflug mit Hund wie gelegen. Ob als Feierabendrunde oder als Halbtagesausflug geplant – ich habe dir hier einige meiner Lieblingsstrecken zusammengetragen, die ich speziell auf Hundetauglichkeit geprüft habe.
Man möge mir verzeihen, daß ich hier größtenteils nur Handyfotos gemacht habe – auch als Tierfotografin habe ich die Kamera nicht immer auf Anschlag. Bessere Bilder werden sukzessive nachgereicht und derweil gibt’s als Entschädigung je ein Portrait von Bolti ;-)
Viel Spaß beim Entdecken!
1. Ausflug an die Isar südlich von München
Unangefochten ist die Isar einfach der coolste Wildfluss Bayerns, mit ihren breiten Kiesbänken, den nordisch anmutenden Auen und dem glitzernden Bergwasser, das selbst im Stadtbereich Münchens relativ unverbaut fließen darf.
Aber natürlich wissen das auch die Münchner, und so ist insbesondere zur Feierabend- und Wochenendzeit an der Isar viel los. Ruhiger wird es, je weiter man aus München rausfährt.
Empfehlenswert ist zB der Abschnitt zwischen Kloster Schäftlarn und dem Gasthaus zur Mühle. Auf der Insel zwischen Natur-Isar und Isarkanal kann der Hund auch mal Freilauf genießen und natürlich zwischendurch immer wieder ins Wasser.
Wie hinkommen:
Mit S-Bahn&Bus bis Kloster Schäftlarn, dann zu Fuß, mit dem PKW direkt an der Isarbrücke bei Kloster Schäftlarn parken (kostenpflichtig)
Tieraufkommen:
Wild vorhanden, aber unscheinbar. Auf dem Wasser teils zahlreiche Vögel, vor allem am Stauwerk
Andere Hunde:
Ein paar, jedoch genügend Platz, sich aus dem Weg zu gehen
Verkehr:
Auf der Insel keiner
Einkehr:
Gasthaus Bruckenfischer im Süden oder Gasthaus zur Mühle im Norden
2. Tour durch’s Goldene Tal bei Naring
Ein wunderschöner Abschnitt der Leitzach mit Wildflusscharakter. Man findet kleine Pfade durch den Wald und eine hübsch angelegte, kleine Badewiese.
Wenn man an der ersten Möglichkeit die Leitzach quert, kann man in verschiedenen Varianten durch den Wald flussaufwärts wandern, kreuzt nach ein paar Kilometern nochmals die Leitzach und wandert schließlich über die Felder wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Teilweise stehen die Flussauen unter Naturschutz; hier sollte man also nicht von den Wegen abkommen und den Hund an der Leine lassen.
Wie hinkommen:
Öffentlich zZt schwierig; mit dem PKW beim Gasthaus “Zum Goldenen Tal” in Naring parken (kostenpflichtig)
Tieraufkommen:
Wild durchaus vorhanden, außerdem muß man mit Reitern&Pferden rechnen
Andere Hunde:
Einige, aber man kann sich fast überall aus dem Weg zu gehen
Verkehr:
Im Wald keiner, auf den Feldern evtl mal ein Auto oder Traktor
Einkehr:
Gasthaus “Zum Goldenen Tal”
3. Der “Wanderweg der Sinne” bei Bruckmühl
Über ca 1km Feldweg kommt man an einen wunderschön naturnah angelegten Waldpfad, der abwechslungsreich bergauf und bergab geht und mehrmals ein Bächlein kreuzt. Es gibt mehrere Lehrtafeln auf der Strecke mit Infos zu Landschaft und Flora.
Über zahlreiche Abstecher kann man den Weg variieren und immer mal wieder die fantastische Aussicht auf die Berge genießen. Zurück entweder auf der gleichen Strecke oder am Waldrand
Am “oberen” Ende des Wegs liegt der Gasthof “Zur schönen Aussicht”, dessen Name Programm ist.
Wie hinkommen:
Eine Buslinie fährt nach Kirchdorf am Haunpold, von da zum Startpunkt beim Schloß Maxhofen; mit dem PKW in Kirchdorf am Haunpold parken
Tieraufkommen:
Wild vorhanden, auf den Feldern weiter Überblick. Ab und zu Reiter
Andere Hunde:
Einige, aber bis auf ein paar Engstellen kann man sich aus dem Weg gehen
Verkehr:
Im Wald keiner bis auf evtl Waldarbeiter, auf den Feldern evtl Traktoren
Einkehr:
LandGutHotel-Gasthof Zur schönen Aussicht
4. Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten mit dem Moosachtal
Der weithin bekannte Bio-Gutshof bietet neben einer zünftigen Einkehr und verschiedenen Schau-Tierställen auch einen Kunstpfad und wunderbare Möglichkeiten für einen Ausflug mit Hund.
Hier ist für Impulskontrolltraining einiges geboten: Schweine und Ziegen aus nächster Nähe, freilaufendes Federvieh, und wer den Meditationshügel direkt hinter der Hofanlage besteigt, kann mit etwas Glück galoppierende Pferde aus der Ferne beobachten. Mit Pferden&Reitern muß man hier die ganze Strecke über rechnen, da mehrere Reitställe in direkter Nähe sind!
In mehreren Varianten kann man die Runde über die Felder, durch den Wald und durch’s weitläufige, naturnahe Moosachtal (Landschaftsschutzgebiet!) machen, den herrlichen Bergblick genießen und dabei sogar ein paar Höhenmeter mitnehmen.
Wasser gibt es unterwegs immer mal wieder in Form kleiner Rinnsaale (evtl nicht während Trockenperioden) oder unten an der Moosach.
Wie hinkommen:
Ein Bus steuert Herrmannsdorf direkt von Grafing aus an; mit dem PKW auf dem Parkplatz der Herrmannsdorfer Landwerkstätten parken
Tieraufkommen:
Auf dem Gutshof zahlreiche Nutztiere. Wild vorhanden, auf den Feldern weiter Überblick. Relativ viele Pferde auf Weiden und im Gelände
Andere Hunde:
Ein paar
Verkehr:
Hier und da Landmaschinen, etwas Verkehr auf den Straßenabschnitten, am Wochenende und bei Veranstaltungen auf dem Gutshof ist viel los
Einkehr:
Wirtshaus zum Schweinsbräu
5. Das Mangfalltal bei Grub
Diese Tour hat es bereits auf den ersten Metern in sich! Vom Parkplatz weg gibt es das volle Programm: Spaziergänger, andere Hunde, Pferde, Verkehr und… Kamele! Bis man über die Mangfall ist, muß der Hund also einiges aushalten können.
Dafür wird man in der Folge mit einem herrlichen Trampelpfad durch naturbelassenen Wald belohnt, der immer mal wieder den Blick auf die Mangfall freigibt. Hier und da kann man auch ins Wasser. Achtung, die Strecke ist sehr bazig! Bolti blieb hier die ganze Zeit an der Leine und durfte erst am Rückweg nach der Alm an der ruhigen Feldstraße etwas frei flitzen.
Wie hinkommen:
Mit dem Zug bis Aying/Rauchenberg, dann 30min zu Fuß, oder Bus bis Kleinhöhenkirchen, dann Start der Tour dort. Mit dem PKW am Feldweg gegenüber den Bayernkamelen parken.
Tieraufkommen:
Auf den ersten ca. 500m alles von Katze bis Kamel, dann in erster Linie Wildtiere
Andere Hunde:
Am Anfang einige, dann verläuft sich’s
Verkehr:
Am Parkplatz geht’s direkt über eine recht viel befahrene Straße. Im Waldabschnitt keiner, im späteren Straßenabschnitt gelegentlich Autos, Motorräder und Traktoren
Einkehr:
Mangfalltal-Alm in Kleinhöhenkirchen
6. Am und im Ebersberger Forst zwischen Ebersberger Höhe, Egglburger See und Ebersberger Alm
Ein Favorit für viele Hundehalter aus Nähe, das riesige Terrain lädt zu Entdeckungstouren über Felder mit Berg- oder Seeblick, befestigte Waldwege und unzählige schmale Pfade ein. Die Endmoränenlandschaft geht ständig sanft bergauf und bergab, was zusätzlich Abwechslung bringt.
Oberhalb des Museums gibt es einen Trimm-Dich-Pfad und einige liegengelassene Baumstämme, wo man sich einen eigenen Geschicklichkeitsparcours für den Hund zusammenstellen kann.
Auf Wasser trifft man im Wald hin und wieder in Form von Toteislöchern oder kleinen Rinnsaalen, es schadet nicht, Wasser dabei zu haben. Notfalls am Klostersee oder am Nordostzipfel des Egglburger Sees (Achtung Naturschutzgebiet!).
Wie hinkommen:
Mit der S-Bahn bis Ebersberg und von dort mit dem Bus bis Haltestelle Klostersee; mit dem PKW beim Museum Wald und Umwelt parken
Tieraufkommen:
Mit Wild ist zu rechnen. Außerdem Hühner sowie im Sommer Schafe und Ziegen beim Museum.
Andere Hunde:
Nicht wenige, aber genügend Platz für alle.
Verkehr:
Hier und da Land- oder Forstmaschinen, etwas Verkehr auf den Straßenabschnitten, relativ viele Fußgänger und Fahrradfahrer
Einkehr:
Nächstgelegen ist die Ebersberger Alm, aber auch im Stadtzentrum gibt es zahlreiche Restaurants
Ein kleiner Reminder: Sei ein umsichtiger Hundeführer ;-)
Natürlich bist du als Leser meines Blogs sowieso ein cooler Mensch und würdest niemals Sachen machen, auf die nur doofe Hundebesitzer kommen. Aber trotzdem sei es hier nochmal erwähnt:
Auch außerhalb Münchens sollte man die Hunde-Etikette einhalten, das heißt im Wesentlichen: Leinengebote beachten (im Naturschutzgebiet darf der Hund grundsätzlich keinen Freilauf haben!), Kackhaufen aufsammeln, seinen Hund nicht in andere, insbesondere angeleinte Hunde reinbrettern lassen.
Jetzt aber viel Spaß bei eurem nächsten Hunde-Ausflug! Wenn du magst, kannst du ja berichten, wie es euch gefallen hat :-)
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