Da ich auf Island im Januar mein kleines Hundekind im Schlepptau hatte, galt diese Reise nicht in erster Linie der Pferdefotografie. Vielmehr nutzte ich die Zeit, um meinem Welpen die Welt zu zeigen und ihn auf die große Reise vorzubereiten.
Diejenigen, die das Islandgeschehen in irgendeiner Weise mitverfolgen, werden wissen, daß auf der Insel zu der Zeit eine Rekordkälte herrschte. Seit Wochen gab es bis auf wenige kurze Ausnahmen durchgehend zweistellige Minusgrade. Wenige Tage vor meiner Ankunft wurden -23° C gemessen!
Ich liebe ja die klirrende Kälte und so spazierten wir auch einige Male zum nahegelegenen Fluß, der teils erkennbar bis auf den Grund, etwa einen Meter tief, zugefroren war.
Vorsichtig zunächst, dann immer sicherer, wagten wir uns auf’s Eis. Bolti hatte seine Freude beim Flitzen über die glatte Oberfläche, und ich, ihn zu fotografieren.
Was sich aber gegen Ende des kurzen Tages abspielte, war absolut besonders und mit nichts vergleichbar, das ich bisher gesehen hatte:
Das untergehende Sonnenlicht fing sich im Eis in zahllosen Facetten. Es war wie die buchstäbliche Vermählung von Feuer und Eis, einfach magisch. Das Schauspiel produzierte immer neue Muster mit jedem Zentimeter, um den ich den Blickwinkel veränderte. Ich verlor mich völlig in diesem Moment, den die Natur mir da schenkte, und lag bestimmt eine Stunde lang bäuchlings fotografierend auf dem Eis. Wenn der Hund nicht irgendwann auf sich aufmerksam gemacht hätte, wäre ich wohl dort festgefroren.
Noch heute frage ich mich, ob ich so etwas wohl je nochmal sehen werde…
Jetzt habe ich viele Worte verloren, aber eigentlich sprechen die Bilder für sich :-)
Und hier ein kurzer Blick in die Landschaft: