Die Strecke Vík-Höfn ist geprägt von riesigen Sandern, vielen Brücken und unglaublicher Weite, gewürzt mit ein paar tollen Gletscherblicken und natürlich der Jökulsárlón.
Für die Hinfahrt ließ ich mir richtig viel Zeit und blieb hier und dort stehen. Am meisten Zeit verbrachte ich aber bei der Jökulsárlón, der berühmten Gletscherlagune, und dem dazugehörigen schwarzen Strand, an dem die Gletschereisblöcke oftmals landen, nachdem sie ins Meer hinausgespült wurden.
Die Lagune selbst war zwar schön, aber leider restlos überlaufen (kein Wunder, sollte es doch der besucherstärkste Januar aller Zeiten werden!). Etwas ruhiger ging es da am Strand zu. Nachdem man sich den Weg vor zur Wasserlinie gebahnt hat, bieten die teils meterhohen Eisblöcke ein absolut faszinierendes Schauspiel: Wie riesige Diamanten liegen sie da, das Eis ist das dichteste was ich je gesehen habe, perfekt durchsichtig, von Aschebahnen durchzogen, die Oberfläche wunderschön strukturiert.
Man mag fast nicht glauben, daß sie schmelzen.
Mir blieb unverständlich, wie die Masse der Touristen diese unglaubliche Naturschönheit einfach nur so schnell “abhaken” konnte – aussteigen, Selfie schießen, weiterfahren – ohne den Ort und seine Magie im Geringsten auf sich wirken zu lassen… ich hätte noch viel länger dort bleiben können, aber irgendwann merkte ich die Kälte doch arg, und außerdem wurde ich ja in Höfn erwartet :)
Auf dem Rückweg drei Tage später fuhr ich durch eine endlose Nebelsuppe, die wenig preisgab – mit einer kurzen Unterbrechung, als die untergehende Sonne den Himmel in ein intensives Rosa tauchte.