Hundeleben

Ein Hund aus dem Tierschutz? Tips für einen erfolgreichen Start

Was du beachten solltest, wenn du einen Hund aus dem Tierschutz adoptierst

Du überlegst also, einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu schenken. Oder vielleicht ist bereits so eine Fellnase mit Vergangenheit bei dir eingezogen? 

Bei Tierschutzhunden und ganz besonders bei Hunden aus dem Auslandstierschutz sind ein paar mehr Dinge zu beachten, um ihnen einen guten Start im neuen Für-Immer-Zuhause zu bescheren. Schließlich hat sich für sie gerade ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt, sie kennen oft nur das Leben auf der Straße oder im Shelter und bringen ihr eigenes Päckchen an vergangenen Erfahrungen mit.

Falls du dich fragst, wie du deinem neuen Fellkind das Einleben so leicht wie möglich gestalten kannst, findest du im folgenden eine Reihe an Tips – entstanden in Zusammenarbeit mit der lieben Melanie von der Tierhilfe Oberlandpfoten.

#1: Bereite dich gut auf seine Ankunft vor

Am besten hast du schon ein Besorgungen gemacht und Vorkehrungen im Haushalt getroffen, bevor der Hund einzieht. Neben den üblichen Utensilien wie z.B. Futter- und Wassernapf sowie Futter, Spielzeug, Gassitasche und Kackbeutel empfehlen sich bei Tierschutzhunden ein paar besondere Dinge für den Anfang:

Der richtige Ruheplatz für den Hund

Jeder Hund und sollte einen festen Platz haben, den er immer aufsuchen kann, wenn er sich zurückziehen möchte. Hier sollte er auch auch von etwaigen Kindern immer in Ruhe gelassen werden. Die meisten Hunde nehmen eine Stoffbox oder normale Hundebox gerne an, die als sichere Höhle und Rückzugsort dienen darf. 

Leine und Geschirr

Um ein Entlaufen in den ersten Wochen zu vermeiden, sollte der Hund beim Gassigehen immer ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr tragen. Aus dem kann er nicht rausschlüpfen. Für alle Fälle kannst du dem Hund auch ein Namensschild ans Geschirr machen, wo deine Telefonnummer mit drauf ist. Ich (Birgit) empfehle ein graviertes Metallschild direkt am Gurt, das klappert nicht und ist so gut wie unkaputtbar.

Sinnvoll ist eine Schleppleine, um dem Hund einen größeren Bewegungsradius geben zu können. Eine Flexileine ist nicht so gut geeignet. Sie verlängert sich dann, wenn der Hund zieht; der Hund lernt also, daß er mit Zug weiterkommt.

Vorkehrungen in Haus und Garten

Mögliche Gefahrenquellen solltest du erstmal eliminieren: Stromkabel, giftige Pflanzen und Kleinteile sind für den Hund so interessant wie gefährlich und haben in seiner Reichweite nix zu suchen.

Da dein Tierschutzhund möglicherweise noch nicht stubenrein ist, solltest du Teppiche etc. zunächst verschwinden lassen und Putzsachen (zB Enzymreiniger) für das eine oder andere Malheur parat halten.

Falls du einen Garten hast, sollte dieser natürlich sicher und hoch genug eingezäunt sein. Trotzdem solltest du deinen Hund anfangs nie unbeaufsichtigt im Garten lassen.

#2: Geh es langsam an und erwarte nicht zu viel

Auch wenn du sicher ganz schön aufgeregt bist über den Einzug deines neuen Begleiters: 

Das Gebot der Stunde ist erstmal Ruhe, ankommen lassen und nichts vom Hund verlangen. Laß ihn sich in Ruhe umschauen und sein neues Reich kennenlernen. Die Willkommensparty mit Freunden und Verwandten sollte erstmal ein Weilchen warten können. ;-)

Bei Direktvermittlungen aus dem Ausland

Vor allem falls dein Hund direkt aus dem Ausland kommt, hat er sehr wahrscheinlich viel Schlaf nachzuholen, denn er erlebt zum ersten Mal, wie es ist, richtig tief zu schlafen, ohne ständig auf Habachtstellung zu sein.

Vielleicht trägt er auch zum ersten Mal ein Geschirr und zum ersten Mal wird von ihm erwartet, an der Leine zu laufen. Geh am Anfang also lieber immer die gleiche, kurze Gassirunde, um den Hund nicht zu überfordern. Eine Runde um den Block reicht völlig! Mit mehr Sicherheit können diese Runden dann allmählich gesteigert werden.

Manchen Hunden schlägt der Umzug außerdem auf den Magen, da er mit Streß und einer Futterumstellung verbunden ist. Füttere also am besten Schonkost.

Bei Adoption eines Hundes von einer Pflegestelle

Hatte der Hund vorher schon eine Pflegestelle, dann fällt die Akklimatisierung meist etwas leichter, weil die Pflegestellen hier sehr gute Vorarbeit leisten. Aber auch hier erhältst du keinen fertig erzogenen Hund und der Vierbeiner braucht Zeit zum Eingewöhnen.

#3: Formalitäten und Vorsorge

Wie jeder andere Hund sollte natürlich auch der Tierschutzhund zeitnah bei der Gemeinde zur Hundesteuer angemeldet werden. Auch eine Registrierung bei Tasso e.V. solltest du unbedingt vornehmen.

Für jeden Hund empfiehlt sich außerdem eine Haftpflicht- und Tierkrankenversicherung. So bist du auch finanziell abgesichert, falls der Hund mal etwas anstellen sollte oder unerwartete gesundheitliche Probleme auftreten.

Empfehlenswert ist außerdem, immer eine gute Hundeschule zu besuchen (vielleicht sogar einen Hundetrainer, der auf Auslandstierschutzhunde spezialisiert ist), um gleich von Anfang an die Weichen richtig zu stellen.

Fazit: Eine Herausforderung, die sich lohnt

Ein neuer Hund ist immer eine große Aufgabe, aber viel mehr noch bei einem Hund aus dem Tierschutz. Sie brauchen in ganz besonderem Maße unsere liebevolle Erziehung, Geduld und Ausdauer.

Aber sie geben unglaublich viel zurück! :-)

Diese Tips helfen dir hoffentlich dabei, den Einzug deines neuen Vierbeiners so einfach und streßfrei wie möglich zu gestalten. Er wird es dir sicher für viele Jahre danken <3

P.S.: Falls du lernen möchtest, bessere Vermittlungsfotos zu machen, dann schau doch mal hier vorbei:
Fotografie im Tierschutz: 10 Tips für bessere Vermittlungsfotos

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Ich bin Birgit Zimmermann, hauptberufliche Tierfotografin und Künstlerin, spezialisiert auf Pferde- und Hundefotografie. Seßhaft bei Ebersberg, helfe ich Kunden aus dem Raum München, Rosenheim, Starnberg, ganz Bayern und darüber hinaus, ihre geliebten Tiere in berührenden Fotokunstwerken zu verewigen.

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© Grit Siwonia