Bei denen, die mich kennen, bin ich längst als „Kräuterhex“ bekannt, denn die Wildkräuterküche ist etwas, das ich liebe und zelebriere.
Eine meiner allerliebsten Lieblingspflanzen will ich euch hier vorstellen: Die Brennessel.
Die meisten kennen sie nur aus schmerzhaften Begegnungen oder als nerviges Unkraut im Garten. Eigentlich ist sie aber eines der mächtigsten Superfoods, die bei uns heimisch sind. Sie kann es mühelos mit den teuren Exoten aufnehmen, hat dabei aber eine lupenreine Ökobilanz. Und außerdem ist sie einfach superlecker.
Wegen ihres reichlichen Vitamin- und Nährstoffgehalts ist sie nicht zuletzt für Vegetarier und Veganer hochinteressant. Hier nur ein paar Nährwert-Daten (pro 100g):
- Eisen: 4 mg (zwei- bis vierfache Menge wie in einem Rindersteak)
- Calcium: 700 mg (sechsfache Menge wie in Kuhmilch)
- Vitamin C: 333 mg (siebenfache Menge wie in Orangen)
- Eiweiß: 8 g (doppelt so viel wie in Kuhmilch)
- Magnesium: 80 mg (23% des Tagesbedarfs)
- Carotin: 2,4 mg (knapp halbe Menge von Karotten)
Ihr werden außerdem Heilwirkungen u.a. auf die Prostata, auf die Harnwege, auf den Haarwuchs und auf den Energiehaushalt zugeschrieben. Kein Wunder also, daß ich mich jedes Mal, wenn ich Brennessel koche, wie beflügelt fühle… :-)
Die Brennessel läßt sich in der Küche ähnlich verwenden wie Spinat. Ich koche sie am liebsten als Suppe mit Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch… und verfeinere je nach Tageslaune zB mit Ingwer, Kokosmilch und Zitrone. Zutatenmengen kann ich euch leider nicht liefern, denn ich bin der Meinung:
Ähnlich wie beim Malen kann sich auch beim Kochen am besten dann ein Gefühl und Kreativität entwickeln, wenn man es nicht nach Zahlen macht. Eine grobe Orientierung bieten die Fotos ;-)
Derzeit (Anm.: Der Originalbeitrag wurde im Herbst geschrieben) wachsen nochmal wunderschöne junge Brennesseln an den Wegrändern hier. Beim Pflücken ziehe ich meine dicken Winterhandschuhe an und achte darauf, daß der Standort nicht direkt an einem konventionell bewirtschafteten Feld oder an einem frequentierten Gassiweg liegt. In diesem Fall ist es ein Wegrand am Feld eines Biobauern.
Hier also mein kleiner Streifzug:
(Bildbeschreibungen siehst du, indem du mit der Maus über die Bilder fährst oder sie im Galeriemodus anschaust…)
Weiter geht's in der Küche:

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Was sonst noch gerade im Dorf heranreift
Der warme Sommer hat uns hier eine üppige Ernte beschert. Ich habe noch nie so große Walnüsse gesehen wie in diesem Jahr, und auch die Apfel-, Birn- und Zwetschgenbäume tragen reichlich…

2 Kommentare zu „Wildkräuter-Küche: Die Brennessel – ein verkanntes Superkraut“
Gute Idee Birgit,
mit deinen Fotos schaut die Brennessel gleich doppelt lecker aus :-)
liebe Grüße, Anja
Danke, liebe Anja! :-)
Ja, unbedingt mal ausprobieren, es lohnt sich. Und ich finde allein schon das Sammeln der Pflanzen so entspannend und meditativ. Letztens bei der Bildübergabe hatten wir es noch von Pflanzenbestimmung, da gibt es noch soooo viel zu entdecken =)
Liebe Grüße zurück, auch an’s Lilly ;-)